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Gemeinde Oberrot (Druckversion)

Damals

Oberrot ist eine der ältesten Gemeinden des Limpurger Landes

Oberrot geht wahrscheinlich auf eine fränkische Gründung um das Jahr 650 zurück. Urkundlich wurde der Ort erstmals 788 erwähnt, als die Adlige Hiltisnot das neu errichtete Kloster Baumerlenbach bei Öhringen dem Kloster Lorsch an der Bergstraße zusammen mit einigen dazu gehörenden Gütern schenkte.

Der Ortsname Oberrot

Dazu gehörten Höfe und die Kirche eines Ortes "Roadhaha" im Kochergau in der Westheimer Markung. Damit ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Oberrot gemeint. Der Ortsname Oberrot ist von dem Flüsschen Rottach, später Rot, abgeleitet, dessen Name wiederum auf eine frühere fränkische Rodung hinweist. Es ist deshalb zu vermuten, dass ein Beauftragter des Westheimer Königshofes roden und siedeln ließ und dann selbst in Oberrot ansässig wurde.

Das bekannte Adelsgeschlecht von Rot geht wahrscheinlich auf diesen ersten fränkischen Ortsherren zurück, dessen Sitz zuerst im Dorf gewesen sein muss.

Allem Anschein nach waren die Herren von Rot in ihren Anfängen, die bis vor 1100 zu verfolgen sind, ein Geschlecht, das in Abhängigkeit zu den Grafen von Comburg stand. Im Erbe der Comburger kamen die Roter an die Staufer.

Herren von Rot

Nachdem die Staufer 1254 den deutschen Thron verloren hatten und 1268 ganz ausgestorben waren, traten die Herren von Rot in den Dienst der Schenken von Limpurg. Die Schenken von Limpurg hatten so über eine lange Zeit großen Einfluss auf die Entscheidungen und somit die Entwicklung der Gemeinde. Dies betraf jedoch nicht die heutige Ortschaft Hausen, in dem zu jener Zeit das Kloster Comburg das Sagen hatte.

Nach der Zerstörung

Mehrere Jahrhunderte lang wurde Oberrot von den Rittern von Rot regiert. Nach der Zerstörung der Burg auf dem Schlossbuckel um 1290 nahmen die Burgherren ihren Sitz in Oberrot wieder ein, und zwar in einem mittelalterlichen Bau, der im Städtekrieg 1449 bis 1450 niedergebrannt wurde.

Freier Adelsitz

An dieser Stelle wurde 1550 durch den limpurgischen Vogt zu Oberrot ein stattlicher zweigeschossiger, verputzter Fachwerkbau errichtet. Im Jahre 1571 ging er in den Besitz der Haller Senft von Suhlburg über und befand sich in der Zeit von 1634 bis 1707 im Besitz der Freiherren von Ellrichshausen.

Er wurde ab 1738 als Altes Amtshaus und in späteren Jahren bis 2005 als Zehntscheuer bezeichnet. Aufgrund weiterer Recherchen zum Gebäude durch die Eigentümerin wurde im Jahre 2005 festgestellt, dass es sich um den ehemaligen Freien Adelssitz handelt.

Amtshaus

Daneben befindet sich ein barocker Putzbau aus dem Jahr 1738, der unter der Gräfin Wilhelmina Christina zu Solms-Assenheim geb. Gräfin zu Limpurg als herrschaftliches Amtshaus erbaut wurde.

Oberrot & Hausen

Die Geschichte der einfachen Bürger beider Orte (Oberrot und Hausen) war stets durch die Wald- und Forstwirtschaft geprägt. Dennoch gab es einige Ausflüge in exotischere Wirtschaftszweige, wie zum Beispiel den Versuch vieler Oberroter und Hausener, im 15./16. Jahrhundert Weinanbau zu betreiben. Dies gelang nur bedingt, da das edle "Gesöff" mit Honig und Zucker stark nachgesüßt werden musste. Auch am Hopfenanbau probierte man sich.

Mit der Auflösung des Deutschen Reiches 1806 endete auch die politische Selbstständigkeit der Grafschaft Limpurg, und Oberrot fiel unter die Staatshoheit Württembergs.

Sogenannte "Gerichte"

Um 1810 tauchten in Oberrot und Hausen die ersten Vorläufer der heutigen Gemeinderäte auf, die sogenannten "Gerichte". 1819 wurde dann in der württembergischen Verfassung das Selbstverwaltungsrecht der Kommunen festgelegt, infolge dessen die Gerichte von den Gemeinderäten ersetzt wurden, die einem Schultheiß unterstanden.

Das in jener Zeit gebildete Oberamt Gaildorf wurde erst 1938 aufgelöst. Hiernach gehörte die Gemeinde bis zur Gemeindereform 1973 zum Kreis Backnang und seitdem zum Kreis Schwäbisch Hall.

1969 Zusammenschluss

Im Dezember 1969 stimmten die Gemeinderäte von Oberrot und Hausen für den Zusammenschluss ihrer bis dahin eigenständigen Gemeinden. Ergebnis des Zusammenschlusses war die erste Gemeindevereinigung im Kreis Backnang. Als Rathaus und damit Verwaltungssitz fungiert heute das alte Schulhaus in der Ortsmitte von Oberrot.

Auf dem Weg vom 20. ins 21. Jahrhundert

In den 60er und 70er Jahren erfolgte die Erschließung des Industriegebiets, so dass zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Dadurch folgte auch die Hochkonjunktur des Wohnungsbaus in Oberrot und Hausen. Die heutige Grund- und Werkrealschule sowie das Feuerwehrgerätehaus wurden ebenfalls neu an der Schulstraße gebaut.
In den 90er Jahren folgte der Bau der Eugen-und-Hermann-Klenk-Sporthalle, der Umbau der Kultur- und Festhalle, der Umbau des Dorfgemeinschaftshauses Hausen, der Neubau des Kindergartens Pusteblume und der Umbau des Kindergartens Regenbogen sowie der Um- und Anbau an die Schule.
Von 1996 bis heute folgten umfangreiche Arbeiten im Bereich der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung sowie im Straßenbau in der gesamten Gemeinde. Im Jahr 2003 wurde der Neubau des Kindergartens St. Michael in Hausen eingeweiht. Eine neue Kinderkrippe im Jahr 2011.
Im Frühjahr 2013 wurde die Nördliche Entlastungsstraße fertiggestellt und die Ortsmitte von Oberrot vom Verkehr entlastet.

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