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Schnelles Internet für Oberrot jetzt startklar

„Endlich ist Licht am Ende des Tunnels beziehungsweise des Kabels zu sehen!“ Mit diesen Worten begrüßte
Bürgermeister Peter Keilhofer die vielen Gäste in der voll besetzten Festhalle von Oberrot. Die Menschen waren
zur Informationsveranstaltung gekommen, um zu erfahren, wie es mit dem Ausbau des schnellen Internets in
ihrem Heimatort weitergeht. Die Stimmung war gespannt, denn viele hatten lange auf diese Nachricht gewartet.
Heinz Kastenholz, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitband Landkreis Schwäbisch Hall, war selbst nach
Oberrot gekommen, um die Bürger zu informieren. Der Zweckverband ist ein kommunaler Zusammenschluss
der Städte und Gemeinden des Landkreises mit dem Ziel, den flächendeckenden Ausbau schnellen Internets
mittels Glasfasertechnik zu planen, zu koordinieren und umzusetzen. Kastenholz erklärte, warum das Internet
bisher oft viel zu langsam war. Das alte Kupferkabelnetz sei für Telefonie gut, für große Datenmengen aber
ungeeignet. Glasfaser sei die Lösung, denn sie könne Daten schnell und sicher übertragen. Der Bedarf an
Datenmenge und Geschwindigkeit steige jedes Jahr um rund fünfzig Prozent. Deshalb habe man handeln
müssen. Kastenholz erklärte auch die Begriffe „weiße Flecken“, „graue Flecken“ und „schwarze Flecken“.
Weiße Flecken seien Gebiete mit weniger als 30 Mbit/s, graue Flecken hätten zwar mehr, aber noch keine
Gigabit?Geschwindigkeit. Schwarze Flecken seien Haushalte mit Kabelanschluss von Vodafone, die als gut
versorgt gelten und deshalb keine Förderung erhalten. Wer als Kabelkunde trotzdem vom Glasfasernetz
profitieren will, dem bleibt nur ein Selbstzahlerhausanschluss. Der liegt bei gut 4000 €.
In der Gemeinde Oberrot wurden 55 Kilometer Glasfaserkabel verlegt, erläutere Kastenholz. Die Firma Kraft
übernahm den Tiefbau. Fels im Boden machte die Arbeiten schwer. Auch die Backbone-Anbindung von
Fichtenberg her verzögerte sich. Deshalb musste kurzfristig umgeplant werden. Trotzdem konnten 480
Adressen angeschlossen werden. Vier soganannte „Point of Present“?Gebäude, sechs Multifunktionsgehäuse
und 61 Netzverteiler wurden errichtet. Die Netzübergabe erfolgte im August. In dieser Woche soll das Netz
scharf geschaltet werden. Jeder Hausanschluss erhält mehrere Fasern, sodass Reserven vorhanden sind.
Account Manager Philipp Schaffert stellte die Angebote der NetCom BW vor, die eines der größeren
Glasfasernetze in Baden?Württemberg betreibt. Will man in Oberrot vom schnellen Glasfasernetz profitieren,
muss man mit diesem Anbieter einen Vertrag abschließen. Es gibt Tarife von 100 bis 1000 Mbit/s im Download
und bis zu 250 Mbit/s im Upload. Die Preise liegen in den ersten zwei Jahren zwischen 34,90 und 69,90 €. Für
eine Installation vor Ort fallen einmalig 69 € an. Empfohlen wird, den Router gleich mitzubuchen. So ist die
Einrichtung einfacher und günstiger. Über den Anschluss kann man auch Fernsehen empfangen.
Armin Schmitt, regionaler Ansprechpartner, erklärte die Technik im Haus. Das Glasfaserkabel kann von der
Anschlussstelle bis zum Router selbst verlegt oder vom Elektriker installiert werden. Ab dem Router reicht ein
normales Netzwerkkabel für den Weg zu den weiteren Geräten. Zwei Telefonleitungen sind für jeden Kunden
standardmäßig vorhanden, zwei weitere können zugebucht werden. Alte Telefonanlagen funktionieren nicht
mehr. Ein Konverter wird mitgeliefert und sorgt dafür, dass normale Router ohne Geschwindigkeitsverlust
genutzt werden können. Spezielle Glasfaserrouter sind momentan noch sehr teuer.
Die NetCom bietet einen Wechselservice an. Dabei wird die alte Rufnummer übernommen und der bisherige
Vertrag gekündigt. Nach Vertragsabschluss dauert es sechs bis acht Wochen bis zur Inbetriebnahme. Die
Umschaltung erfolgt von Montag bis Donnerstag und dauert nur wenige Minuten. Wer selbst kündigt, riskiert
Verzögerungen.
Gefragt nach Schwachpunkten von Netcom sagte Schmitt, dass die Hotline derzeit extern vergeben sei und
nicht den besten Ruf habe. Bei größeren Problemen mit der Hotline könne man sich aber auch direkt an ihn
wenden.
Am Ende der Veranstaltung war die wichtigste Frage: Ab wann kann man Verträge abschließen? Die Antwort
lautete: „Ab sofort!“ Viele Besucherinnen und Besucher nutzten danach die Gelegenheit, sich persönlich von den
Fachleuten beraten zu lassen. Die Experten wurden sofort von Interessierten umringt. Die Stimmung war
optimistisch und erwartungsfroh. Viele gingen mit dem Gefühl nach Hause, dass das schnelle Internet in Oberrot
nun nach langem Warten doch Wirklichkeit wird.
Text und Fotos: Andreas Balko